Rheinlandtreffen 2001
Kryptographie, Frank Niedermeyer, BSI
Abstract
Im Vortrag wurde ein Überblick über
kryptographische Mechanismen gegeben. Anhand von
historischen Beispielen (Caesar, Maria Stuart und One
Time Pad) wurden die Rollen von Schlüssel und
Schlüsselwechsel erläutert. Insbesondere am
tragischen Beispiel der Maria Stuart wurde
verdeutlicht, welche verheerenden Folgen eine
schwache Verschlüsselung haben kann.
Anschließend wurde die prinzipielle
Funktionsweise moderner Blockchiffrierverfahren
dargestellt. Im weiteren ging es um den sicheren
Austausch von Schlüsseln. Es wurde die
Arbeitsweise einer (klassischen)
Schlüsselverteilzentrale und die
Grundphylosophie der Public-Key-Kryptographie
erklärt. Letztere ermöglicht nicht nur die
Absicherung einer Kommunikation gegen unberechtigtes
Abhören sondern kann mittels elektronischer
Signaturen auch Integrität und
Authentizität eines elektronischen Dokuments
gewährleisten. Es wurden generelle Angriffe auf
Public-Key-Protokolle
(“Impersonation-Attack”,
“Man-in-the-Middle-Attack”) beschrieben
und erläutert, welche Rollen
Schlüsselzertifikate und eine PKI (Public Key
Infrastructure) spielen. Es wurde hervorgehoben, dass
die Sicherheit sämtlicher praktisch einsetzbarer
Chiffrierverfahren auf unbewiesenen mathematischen
Hypothesen beruht. Der Vortrag schloss mit den Thesen
“Quantencomputer, der Tod der
Kryptographie” und “Quantenkryptographie,
der beweisbar sichere Informationsaustausch” -
mit dem Hinweis, dass sich der Vortragende mit dieser
Thematik derzeit noch nicht ausreichend befasst hat,
um sie weiter zu kommentieren.
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